Das AMC in Amsterdam, Teil des Universitätsklinikums UMC, steht vor der größten Renovierung seit dem Neubau Anfang der achtziger Jahre. Das insgesamt 23.000 m² umfassende Bettenhaus soll in verschiedenen Phasen nahezu vollständig renoviert werden – und das, ohne die täglichen Arbeitsabläufe zu beeinträchtigen. Es wird künftig Einzel- und Doppelzimmer geben und die Intensivstation der Neonatologie (NICU) für Frühgeborene und schwerkranke Neugeborene erhält eine neue Pflegeabteilung.
Aufzugsbereich einer Station mit Sitzgelegenheiten und Kaffeeecke
Aufzugsbereich einer Station mit Sichtbetonkern
Empfangsbereich der Kardiologie (CCU)
Korridor der Kardiologie (CCU)
Patientenzimmer der Kardiologie (CCU)
Familienzimmer der Kardiologie (CCU)
Isolationszimmer der Kardiologie: Alle Versorgungseinheiten sind in ein Wandmöbel an der Kopfseite des Bettes integriert.
Isolationszimmer der Kardiologie (CCU)
Dieser Auftrag war für uns in jeder Hinsicht einzigartig. Zuallererst aufgrund des großen Renommees des AMC. Aber auch, weil der Vorentwurf bereits vor einigen Jahren vom Architektenbüro EGM erstellt worden war. Schließlich wurden wir mit der Ausarbeitung des Entwurfs vom Bauunternehmen Heijmans beauftragt, das auf Wunsch des AMC bei dem Projekt mit einem Architektenbüro mit viel Erfahrung im medizinischen Bereich zusammenarbeiten wollte. Eine besondere Situation, die wir in dieser Größenordnung noch nicht oft erlebt haben, die aber viel Begeisterung, eine konstruktive Zusammenarbeit und sehr gute Ergebnisse hervorbrachte.
Grundriss eines der drei Bettentürme mit einer Standardpflegeabteilung (unten) und der Kardiologie (oben)
Zusammen mit Heijmans sind wir an die Arbeit gegangen und haben schließlich den Auftrag für den kompletten Entwurfs- und Realisierungsprozess bekommen.
Es war eine ungewohnte und einzigartige Erfahrung, so intensiv mit einem Bauunternehmen zusammenzuarbeiten und gemeinsam auf die Suche nach den bestmöglichen Lösungen zu gehen. Denn normalerweise sitzen Architekt und Bauunternehmer nicht so früh im Entwurfsprozess zusammen am Tisch. Diese enge Zusammenarbeit ermöglichte uns viele wichtige Einblicke in Sicht- und Arbeitsweise eines Bauunternehmens, vor allem die vielen Gesprächen mit Maschinenbau- und Elektrotechnikingenieuren.
Umgekehrt hat ein Bauunternehmer in einer frühen Phase eines Projekts selten direkt mit dem Architekten zu tun. So entdeckte der Bauunternehmer seinerseits, wie engagiert, konstruktiv und praxisnah Wiegerinck arbeitet: Es gab für alles eine Lösung.
Aufenthaltsbereich für Familien auf einer Standardpflegestation
Die Patientenzimmer verfügen über eine Schrankwand mit integrierter Ausstattung für Patienten und und Pflegepersonal
Einzelzimmer mit ausklappbarem Möbel für die Unterbringung von Begleitpersonen (Rooming-in) an der Fassadenseite
Einzelzimmer, das an der Fassadenseite ausreichend Platz für das Rooming-in von Begleitpersonen bietet
Alle Versorgungseinheiten sind in ein Wandmöbel an der Kopfseite des Bettes integriert
Empfangstresen auf einer Standardpflegestation, im Hintergrund Aufenthaltsbereich für Familien
Aufenthaltsbereich für Familien auf einer Standardpflegestation
Korridor einer Standardpflegeabteilung (1983 – 2021)
Jeder ging bei diesem Auftrag über die Grenzen seiner Disziplin hinaus. Durch diese besondere Offenheit entstand eine sehr lösungsorientierte Zusammenarbeit, bis in die kleinsten Details. Das gilt auch für alle beteiligten AMC-Mitarbeiter und Pflegekräfte. Insbesondere die Mitarbeiter der Neonatologie-Intensivstation, auf der Frühgeborene und schwerkranke Säuglinge liebevoll versorgt werden, haben uns mit ihrem großen Engagement und ihrer Aufmerksamkeit für ihr Arbeitsumfeld sehr berührt und inspiriert.
Einzelzimmer einer Standardpflegeabteilung (1983 – 2021)
Einzelzimmer auf einer Standardpflegeabteilung (1983 – 2021)
Teil der umfassenden Renovierung ist die neonatologische Intensivstation (NICU), auf der die hochspezialisierte medizinische Versorgung Frühgeborener und lebensbedrohlich erkrankter Neugeborener erfolgt. Die patienten- und familienzentrierte Pflege (Patient and Family Centered Care – PFCC) war der Ausgangspunkt für den Entwurf, bei dem die Räumlichkeiten der bestehenden Intensivstation durch Inkubator-Suiten ersetzt wurden.
Jedes Neugeborene hat hier sein eigenes Zimmer, um Infektionen so weit als möglich zu vermeiden und den Eltern die Möglichkeit zu geben, in Ruhe bei ihrem Baby zu verbleiben. Die NICU des Universitätsklinikums Amsterdam (UMC) ist mit 38 Behandlungsplätzen (18 Einzelzimmer, 5 Zwillingszimmer, 1 Drillingszimmer, 6 Mutter-Kind-Zimmer) die größte Neugeborenen-Intensivstation Westeuropas. Derzeit ist die erste von zwei Abteilungen der neonatologischen Intensivstation in Betrieb. Die zweite Station wird voraussichtlich im ersten Quartal 2023 eröffnet.
Einzelzimmer
Doppelzimmer für die medizinische Versorgung von Mutter und Kind (Mutter-Kind-Zimmer)
Mutter-Kind-Zimmer
Drillingszimmer
Dezentrale Lagerung von sterilem und nicht sterilem Tagesbedarf
Arbeitsraum für das Pflegepersonal
Aquarium im Korridor neben den Aufzügen