Das Entwerfen eines Hotels ist für uns im Grunde naheliegend. Denn genau wie bei Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen dreht sich auch bei Hotels alles darum, dass Menschen sich weg von zu Hause, in einem „fremden Bett“, wohlfühlen. Außerdem hat man es auch bei Hotels mit komplexen logistischen und funktionalen Prozessen zu tun. In enger Zusammenarbeit mit der Hotellierfamilie Van der Valk entwarfen wir ein markantes, sehr nachhaltiges Hotel. An einem besonderen Ort zwischen Nijmegen und Arnhem, zwischen Waal und Niederrhein.
Von Anfang an waren wir stark in das Projekt involviert. Wir haben den Auftraggeber gezielt bei der Suche nach einem geeigneten Bauplatz unterstützt. Mit ihrer enormen Erfahrung und Fachkenntnis gab uns die Familie Van der Falk wichtige Einblicke in den vielschichtigen Betrieb eines Hotels. Die komplexe Logistik rund um die Küche, das Restaurant, die Zimmer, die Besprechungs- und Konferenzräume – alles musste unter Einbezug der spezifischen Anforderungen geplant werden. Wir haben die Komplexität heruntergebrochen, transparent gemacht und räumlich. In einem Entwurf, der alle Bedürfnisse berücksichtigt – sowohl die der Gäste als auch die der Mitarbeiter.
Nachhaltigkeit war ein wichtiger Ausgangspunkt. Schließlich erhielt das Hotel das BREEAM-NL Excellent-Zertifikat, die zweithöchste Auszeichnung für Nachhaltigkeit in den Niederlanden, die auf Kriterien wie Gesundheit, Energieverbrauch, Transport, Wasserverbrauch, Material, Abfall und Flächennutzung basiert. Damit ist das Hotel eines der nachhaltigsten der Niederlande. Das zeigt sich auch im verwendeten Material: Der dunkle Stein der Fassade ist in Bemmel produziert worden, einem Ort, der nur ein paar Kilometer entfernt liegt. Und der Flusslehm für die Backsteine stammt ebenfalls aus unmittelbarer Nähe, nämlich aus Lent selbst!
Das Hotel hat zwei Hauptvolumen: einen Turm mit den Zimmern und dem Wellness-Bereich und ein niedrigeres Volumen mit Parkhaus, Eingangsbereich und Foyer, Restaurant und Veranstaltungssälen. Das Dach des niedrigen Gebäudeteils fungiert als zweites Erdgeschoss und bietet von seiner Terrasse eine herrliche Aussicht auf Nijmegen. Die Fassadenstruktur verbindet die beiden Gebäudeteile miteinander. Die Struktur öffnet sich zum Platz hin und verbindet Eingangsbereich und Foyer mit der Terrasse. Das Hotel fügt sich gut in die Umgebung ein, spielt mit Transparenz und Reflexion und bildet städtebaulich gesehen das Tor nach Nijmegen.