Im Jahr 1988 wurde das von Wiegerinck entworfene Krankenhaus St Jansdal in Betrieb genommen. Über 30 Jahre später arbeiten wir noch immer gut zusammen. Unsere lange Beziehung basiert weniger auf Architektur als vielmehr auf strukturellen, logistischen und funktionellen Herausforderungen und Lösungen. Von Beginn an konnten wir für Veränderungen in der medizinischen Versorgung, den Patientenbedürfnissen oder der Technologie stets Lösungen innerhalb der bestehenden Struktur des Krankenhauses finden. So bewährt sich der ursprüngliche Masterplan des Krankenhauses St Jansdal nach 30 Jahren noch stets.
Die Basisstruktur des Krankenhauses besteht aus einem zentralen Teil (Eingangsbereich mit Halle und Aufzügen) und vier Flügeln: dem Hotfloor, mit den technisch komplexesten Funktionsbereichen des Krankenhauses, dem Bettenhaus, dem logistischen Flügel und dem Flügel mit den Facharztpraxen. Durch diese Struktur entstanden sinnvoll erschließbare Bereiche. Das Krankenhaus konnte über die Jahre hinweg instand gehalten und um Funktionsbereiche erweitert werden, die sich nahtlos an den Bestand anschlossen. So kamen beispielsweise ein Reha-Zentrum sowie eine Dialyseabteilung und eine Mutter-Kind-Abteilung mit angeschlossenem Parkhaus hinzu.
Die ersten Fragen kamen Mitte der 1990er-Jahre auf, als die Leichenhalle angepasst werden sollte. Seit 2000 ergaben sich größere Herausforderungen. Wie können wir eine neue Reha-Tagesklinik in den Komplex einfügen? Wo kann die zugehörige Sporthalle ihren Platz finden? Schließlich war es an der Zeit, die Facharztpraxen zu vergrößern, es kamen ein neuer OP-Komplex und ein neuer Eingangsbereich hinzu. Immer wieder gab es neue Bedürfnisse und Herausforderungen und stets ließ sich alles am geeigneten Ort implementieren, ohne dass es für andere Funktionsbereiche zu eng wurde oder große Umbaumaßnahmen nötig wurden.
In 2010 haben wir uns mit dem Vorstand intensiv über die Zukunft des Krankenhauses beraten. Auf Basis einer Analyse der Entwicklungen im Gesundheitswesen haben wir gemeinsam untersucht, ob sich das Krankenhaus nicht allmählich für einen Neubau entscheiden sollte. Diese Überlegungen führten zu einem Masterplan bis 2025, der davon ausgeht, dass das bestehende Gebäude bis 2040 erhalten bleiben kann.