Hotfloor Laurentius-Krankenhaus

Roermond, Niederlande

Ein neues Herz für das
85 Jahre alte Krankenhaus

Das Laurentius-Krankenhaus in Roermond stammt aus den 1930er-Jahren. Nach verschiedenen Erweiterungen war der sogenannte Hotfloor, der technisch komplexeste Teil des Krankenhauses mit Bereichen wie dem OP und der Radiologie, komplett eingeschlossen und konnte in keine Richtung mehr erweitert werden. Aufgrund der dringenden Notwendigkeit einer Modernisierung und Erweiterung, gab es bereits Pläne für einen Neubau. Das Krankenhaus bat Wiegerinck, einen Strukturplan zu entwickeln. Nachdem wir alles genau untersucht hatten, stellten wir jedoch fest: Ein kompletter Neubau ist gar nicht nötig – es geht auch anders!

Alt und neu miteinander verbinden

Struktur und Abmessungen der meisten Teile des Bestandsgebäudes waren noch vollkommen in Ordnung. Daher schlugen wir vor, den Hotfloor aus dem Herzen des bisherigen Krankenhauses herauszulösen und ihn nebenan neu zu errichten. Dabei entsteht eine helle Magistrale – das neue Rückgrat des Gebäudes – die Neu und Alt miteinander verbindet und einen schönen, neuen Eingangsbereich ermöglicht. Auf Basis unserer Kenntnisse in Bezug auf Funktionalität, Technik, Logistik und Pflegeabläufe konnten wir unseren Auftraggeber mit dieser wertvollen und unerwarteten Lösung überraschen, die sogar schrittweise realisiert werden kann.

Tageslicht und Orientierung

Während der Betrieb im Bestandsgebäude weiterläuft und es Stück für Stück durch das Krankenhaus selbst renoviert wird, realisieren wir den neuen Hotfloor, in dem sich Notaufnahme, OPs, Intensivstation und die Kardiologie befinden werden. Der Neubau verfügt über einen Patio, der in diesem komplexen Gebäudeteil für Tageslicht und eine gute Orientierung sorgt. Patienten haben immer Kontakt mit der Außenwelt, selbst die OPs sind an der Fassade gelegen und verfügen über Tageslicht. Der Logistikeingang befindet sich auf Souterrainniveau und führt zum bestehenden Keller unter dem gesamten Gebäude, sodass die Logistik den Pflegeprozess nirgendwo behindert.

Wertschätzen, was ist

Das ursprüngliche, gelbfarbige Mauerwerk des Bestandsgebäudes setzt sich an der Fassade des neuen Gebäudes in einer frischen Anmutung fort, durch die Verwendung eines etwas helleren Steins. Er verleiht dem Hotfloor von außen eine sonnigere Anmutung. Wir haben bewusst nicht den Kontrast gesucht, sondern möchten mit dem Neubau die Würde des Bestandsgebäudes bewahren.

Die Kraft der Farben

Die gelbgrünen, beigen Pfeiler zwischen den Fenstern bilden eine optische Verbindung zum Interieur des Gebäudes. Im Inneren fällt die einzigartige Farbpalette ins Auge, die durch den Farbexperten Peter Struyken zusammengestellt wurde. Sie unterstützt die Orientierung im Gebäude und die Regulierung des Lichteinfalls. Auffällig ist, dass es keine weißen Wände gibt. An die Stelle des Standardweißes, dass im Inneren vieler Krankenhäuser zu finden ist, tritt hier ein zartes Blau.

“Architektur ist das Ergebnis eines intensiven Reflexionsprozesses. Mit dem neuen Hotfloor bringen wir das Krankenhaus auf ein anderes Niveau, ohne dass es komplett neu gebaut werden muss.”

Koen Arts
Geschäftsführer/Architekt

“Architektur ist das Ergebnis eines intensiven Reflexionsprozesses. Mit dem neuen Hotfloor bringen wir das Krankenhaus auf ein anderes Niveau, ohne dass es komplett neu gebaut werden muss.”

Projektdaten

Ort
Roermond, Niederlande
Raumprogramm
OP, Notaufnahme, Ambulanz, Zentrale Notaufnahmestation, Intensivstation, CCU, Kardiologie, ZSVA
Grundfläche
11.994 m² BGF
Planungszeitraum
2011 – 2016
Status
Realisiert
Auftraggeber
Laurentius-Krankenhaus
Nutzer
Laurentius-Krankenhaus
Mitarbeiter
Frank Pörtzgen, Koen Arts, Martijn Akkerman, Bastiaan Buurman, Inge Geurts, Joost de Jonge, Ruud Hilderink, Gert van Rijssen, Joris Alofs
In Zusammenarbeit mit
Arcadis, AT Osborne, Royal HaskoningDHV, Cauberg-Huygen, Peter Struycken
Fotografie
Kim Zwarts / Karel Bingen