Cilag MicroBio Lab B45

Schaffhausen, Schweiz

Mensch und funktionale
Anforderungen im Gleichgewicht

Der weltweit tätig Pharmakonzern Johnson & Johnson beauftragte uns mit der Entwurfsplanung (BOD) seines neuen Labors am Standort der Cilag AG in Schaffhausen/Schweiz. Gemeinsam mit den Fachplanern von Arcardis begannen wir unser erstes Projekt in der Schweiz. Damit ist Wiegerinck inzwischen in sechs Ländern aktiv.

Höchste Anforderungen

In dem neuen Labor in Schaffhausen dreht sich alles um die Qualitätssicherung und -kontrolle von Medikamenten, die per Infusion oder Injektion verabreicht werden. Die Anforderungen an das Gebäude hinsichtlich der Sterilität und der optimalen Unterstützung aller Arbeitsprozesse waren dementsprechend hoch.

Außerdem sollte das neue Labor an ein bestehendes Labor im zweiten Geschoss des Nachbargebäudes anschließen, sodass beide Labore künftig ein Ganzes bilden. Ein signifikanter Höhenunterschied im Gelände von mehreren Geschossen musste dazu überbrückt werden.

Im Austausch mit den Nutzern

Es war uns sehr wichtig, viel Platz und eine angenehme Arbeitsumgebung für die Forscher, Laboranten und sonstigen Mitarbeiter zu schaffen. Dazu haben im Vorfeld intensive Gespräche mit den Nutzern geführt, um alles über ihren Arbeitsalltag und ihre Anforderungen an ihr Arbeitsumfeld zu erfahren. Diese Informationen bildeten die Basis unseres Entwurfs, der schließlich auch sehr positiv durch die Mitarbeiter aufgenommen wurde.

Vertikal miteinander verbunden

Im Labor gibt es zwei logistische Ströme: Mitarbeiter und Besucher einerseits und der An- und Abtransport der Proben andererseits. Warenausgang, Lager und Haustechnik befinden sich im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss. Im Erdgeschoss gibt es zudem den Eingang für die Mitarbeiter und einen großen Besprechungsraum. Im ersten Geschoss befinden sich die Umkleideräume für Forscher und Laboranten. Im zweiten Geschoss betritt man das Labor vom Aufenthaltsraum aus durch diverse Schleusen, wie es die streng kontrollierten Hygienevorschriften vorschreiben. Dank der gläsernen Fassade mit vertikalen Lamellen gibt es viel Tageslicht im Labor, ohne dass die Sonne blendet – so kann man auch an sonnigen Tagen nach draußen schauen und steht in Kontakt mit der Umwelt.

LEED-Gold-Zertifikat

Selbstverständlich spielte auch Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Das Gebäude erhielt eine LEED-Gold-Zertifizierung. Sie ist vergleichbar mit dem Nachhaltigkeitslabel BREEAM, aber international bekannter und laut Green Building Council die nachhaltigste Zertifizierung. Das Cilag MicroBio Lab ist sehr effizient im Energie- und Wasserverbrauch, was außergewöhnlich für ein Labor mit seinen funktionalen Ansprüchen ist. Das Gründach trägt zu einem positiven Mikroklima auf dem sehr dicht bebauten Campus bei und sorgt u. a. für weniger Aufwärmung in den Sommermonaten.

“Während des Entwurfsprozesses waren Auftraggeber und Nutzer positiv überrascht davon, dass wir die gleiche Sprache sprechen. Sie fühlten sich gehört und verstanden. Das zeigt unsere Kraft auf dem Gebiet von internationaler Zusammenarbeit.”

Jörn-Ole Stellmann
Partner/Architekt

“Während des Entwurfsprozesses waren Auftraggeber und Nutzer positiv überrascht davon, dass wir die gleiche Sprache sprechen. Sie fühlten sich gehört und verstanden. Das zeigt unsere Kraft auf dem Gebiet von internationaler Zusammenarbeit.”

Projektdaten

Ort
Schaffhausen, Schweiz
Raumprogramm
Labor für Qualitätssicherheit
Grundfläche
2.500 m² BGF
Planungszeitraum
2015 – 2020
Status
Realisiert
Auftraggeber
Cilag AG (ein Unternehmen von Johnson & Johnson)
Nutzer
Cilag AG
Mitarbeiter
Jörn-Ole Stellmann, Tim Loeters, Maarten de Werk, Joris Alofs
In Zusammenarbeit mit
Arcadis, fsp Architekten
Nachhaltigkeits­label
LEED-Gold
Fotografie
fsp Architekten