Das Krankenhaus Oost-Limburg in Belgien beauftragte uns mit dem Entwurf eines neuen Gebäudes für die medizinische Akutversorgung, das sich in den Masterplan einfügt und die gesamte akute, komplexe medizinische Versorgung vereint: Notaufnahme mit medizinischer Bildgebung, hausärztlicher Bereitschaftsdienst, OPs, Intensivstation, Rettungswache und Labor. in der grünen Umgebung des Campus von Genk treffen medizinische Versorgung in höchster Qualität und maximale Effizienz aufeinander.
Wie realisiert man ein kompaktes Gebäude mit kurzen Wegen? Wie hält man die verschiedenen logistischen Ströme getrennt? Und wie sorgt man für viel Tageslicht und Aussicht – und das alles innerhalb der Vorgaben des Masterplans? In enger Abstimmung mit dem Krankenhaus konnten wir das Raumprogramm auf den Punkt bringen und anschließend in geeignete räumliche Lösungen übersetzen, die alle relevanten Fragestellungen beantworten.
Der Akut- und Notfallmedizin liegt an der neuen zentralen Achse des Campus. Das quadratische und kompakte Gebäude verfügt über sechs Ebenen und weist per Geschoss unterschiedliche Konturen auf. Dies sorgt in Kombination mit dem großen zentralen Innenhof dafür, dass überall im Gebäude ausreichend Tageslicht vorhanden ist und es schöne Ausblicke auf die grüne Waldumgebung gibt.
In einem Gebäude mit so komplexen, akuten Funktionen gibt es viele verschiedene Verkehrsströme, die einander nirgends behindern dürfen. Im Entwurf wurde die Anzahl der Stellen, an denen sich die Wege von Besuchern, Personal, Patienten und Gütern kreuzen, auf ein Minimum reduziert, unter anderem durch die Wegeführung zu den separaten Aufzügen, die sich in der Nähe der zentralen Achse befinden. Alles im Gebäude ist auf reibungslose Abläufe bei der Akutversorgung zugeschnitten, so wurden z. B. die Umkleideräume und das Labor so im Keller und im vierten Geschoss untergebracht, das sie über direkte Aufzüge immer in der Nähe sind.
Das Erdgeschoss ist das einzige Stockwerk, welches die komplette Fläche einnimmt. Hier wird der maximale Platz für die Notaufnahme benötigt, einschließlich der zugehörigen Funktionen wie dem Anmelde-/Wartebereich und den Reanimations-/Schockräumen. Neben dem Haupteingang der Notaufnahme gibt es jeweils separate Eingänge für die Liegendanfahrt und den hausärztlichen Bereitschaftsdienst, der sich in Nähe der Notaufnahme befindet.
Die zehn neuen OPs der Akut- und Notfallmedizin befinden sich im ersten Geschoss, wie in den beiden anderen Gebäuden, in denen die OPs erhalten bleiben. Fußgängerbrücken verbinden die Gebäude auf gleicher Ebene miteinander. Die zukünftige Zentrale Sterilisationsabteilung liegt zentral und ist von allen OPs gut erreichbar, sodass die logistischen Verbindungen für gebrauchte und sterile Instrumente kurz sind. Der Innenhof ermöglicht es, diesen Komplex in Zukunft um vier zusätzliche OPs zu erweitern.
Die neue Intensivstation mit 36 Betten erstreckt sich über das gesamte dritte Geschoss. Sie besteht aus drei identischen Einheiten mit jeweils zwölf Einzelzimmern, von denen jeweils vier geschleust werden können. Im Fall einer Pandemie kann die Kohortenbildung so schnell realisiert werden, auch durch die geschickte Einbindung der Pflegeposten und Nebenräume der Einheiten. Darüber hinaus gibt es viel Platz für das Personal, um in Ruhe arbeiten zu können, sich treffen und entspannen zu können. Angenehme Wartebereiche mit Privatsphäre bieten auch Familien und Angehörigen ausreichend Ruhe und Platz.