Healing Environment? Nutzen Sie unsere Expertise!

Healing Environment ist ein häufig verwendeter Begriff. Und doch gibt es keine allgemeingültige Definition. Was ist eine Healing Environment eigentlich genau? Warum ist sie so wichtig und nützlich? Dr. ir. Milee Herweijer, Architektin bei Wiegerinck, promovierte an der TU Delft über Evidence-Based-Design in niederländischen Krankenhäusern.

Wissenschaftliche Grundlage

Healing Environment basiert auf der wissenschaftlichen Grundlage des Evidence-Based-Design (EBD). EBD untersucht die Beziehung zwischen räumlichen Aspekten und der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Patienten. Die Verbesserung der Gesundheit des Patienten ist dabei der wichtigste Ausgangspunkt. Einfach gesagt: Ein Patient sollte nicht kränker werden, als er es bei seiner Aufnahme war. In diesem Kontext ist beispielsweise die Vermeidung von Krankenhausinfektionen sehr wichtig. Genauso wie die Reduzierung von Stress beim Patienten, denn Stress verlangsamt den Genesungsprozess.

Stress reduzieren, die Genesung fördern

Krank sein macht verletzlich. Es sorgt für Stress, den eigenen Grundbedürfnissen nicht entsprechen zu können. Stress hat einen nachteiligen Effekt auf die Genesung, den Blutdruck, den Herzschlag, die Liegezeit und die Wirksamkeit der Schlaf- und Schmerzmedikation. Es gibt viele räumliche Lösungen, die Stress und Angst bei Patienten vermindern können. Ein eigenes Zimmer, Sicht auf das Krankenhauspersonal, sichere Zugangswege, Unterstützung durch die Familie, ausreichend Platz und Privatsphäre: All diese Aspekte können die Genesung beschleunigen.

Effizientes und angenehmes Arbeiten

Der Druck auf das Gesundheitssystem ist hoch. Gutes Personal ist teuer und knapp. EBD ist auch in Hinblick auf die Effizienz und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter sehr wertvoll. Denken Sie beispielsweise an eine ruhige, angenehme Arbeitsumgebung, ausreichend Tageslicht und Außenbereiche. Aber auch an kürzere Laufwege und eine ansprechende Umgebung für eine ruhige Pause.

Geringeres Risiko medizinischer Fehler

Auch die Wahrscheinlichkeit medizinischer Fehler wird deutlich verringert, wenn Umgebungsfaktoren im Entwurf berücksichtigt werden. So ist beispielsweise Akustik ein wichtiger Aspekt, denn zu viele Lärm kann die Konzentration von Ärzten und Pflegekräften beeinträchtigen. Auch Lichteinfall und Lichtfarbe haben einen großen Einfluss.

Viel Verbesserungspotenzial

In mehreren Fallstudien hat Herweijer verschiedene niederländische Krankenhäuser analysiert. Dabei zeigte sich, dass es noch viel zu lernen gibt und die wertvollen Erkenntnisse des EBD noch deutlich stärker in Entwürfe integriert werden können. Auf diese Weise können wir gemeinsam positive Pflegeumgebungen realisieren. In Krankenhäusern, Seniorenheimen, in speziellen Abteilungen von Einrichtungen für betreutes Wohnen. Es gibt viel zu erreichen!