Die belgische Stadt Genk war schon immer industriell geprägt, ein Ort des Bergbaus und der Autoindustrie. Heute ist Genk mit großen Ambitionen an der sogenannten vierten industriellen Revolution beteiligt. Auf dem neuen Smart Manufacturing Campus Thor Park steht alles im Zeichen von IT-Innovationen und Smart Technology. Von Robotern bis zu intelligenter Energie, von Heimautomatisierung bis zu Künstlicher Intelligenz (KI) – der neue Campus soll der führende Ort für innovative Ideen in diesen Bereichen werden, vor allem für das „Smart Manufacturing“ neuer Erfindungen und Geräte.
Wiegerinck durfte eine Entwurfsvision für den neuen MO-THOR-Komplex entwickeln, in dem Labore, Büros und Produktionshallen ihren Platz finden sollen. Smart Manufacturing, Innovationen und Synergien waren die zentralen Schlagworte. Eine weitere wichtige Anforderung: Das Gebäude soll in Zukunft schrittweise erweitert werden können.
Wer das Gebäude schließlich nutzen wird, war in der Entwurfsphase noch weitestgehend offen. Was jedoch klar war: Es wird das erste neue Gebäude auf dem THOR Campus, das dessen Erscheinungsbild maßgeblich prägen wird. Zusammen mit dem benachbarten alten Hauptgebäude des Bergbaus soll es das einladende Tor zum Campus bilden. Ein Gebäude, das eine neue Zeit ankündigt, neben einem bestehenden, monumentalen Gebäude.
In unserer Entwurfsvision für das MO-THOR-Gebäude haben wir zuerst eine große Perspektive eingenommen. Was aus unserer Sicht fehlte, waren die gewünschten Synergien, die Verbindungen untereinander. Im Auftrag gab es eine interessante Kombination aus Laboren, Büros und Produktionshallen, aber wenig Raum für die Verbindung zwischen Menschen, für Begegnungen und Wissensaustausch – Dinge, die essentiell für Innovationen sind.
In unserem Entwurf haben wir die Labore und Produktionshallen durch den sogenannten CONNECTHOR miteinander verbunden. Ein transparentes „Rückgrat”, das Platz rund um die verschiedenen Gebäudeteile schafft und Verbindungen und Begegnungen ermöglicht. Der CONNECTHOR wächst mit den zukünftigen Erweiterungen mit und bleibt das verbindende Element.
Labore und Büros bilden eine transparente „Toolbox”, die – abhängig vom jeweiligen Nutzer – auf verschiedenste Arten genutzt und eingeteilt werden kann. Der Eingangsbereich, der die Besucher auch zum Tor des Campus führt, ist die natürliche Verlängerung des Sockels und entstand durch die Überbrückung der Niveauunterschiede des Geländes. Ein großes „Schaufenster” bietet den Besuchern Aussicht auf die Produktionsaktivitäten.