Krankenhaus Jan Portaels

Vilvoorde, Belgien

Ein gesunder Impuls
für Vilvoorde

Auf dem CAT-Gelände, einem ehemaligen Industriegebiet hinter dem Bahnhof von Vilvoorde, entsteht in Kürze ein neues Krankenhaus. Nach einer gründlichen Bodensanierung und einer signifikanten Erhöhung des Geländeniveaus soll das neue Krankenhaus Jan Portaels planmäßig 2027 seine Türen öffnen. Es wird kompakter als das bisherige Krankenhaus, aber bietet die gleiche umfassende Versorgung – und sogar noch mehr Qualität. Aufgrund der großen Flexibilität des Entwurfs ist das neue Krankenhaus auch für künftige Entwicklungen bestens gewappnet.

Lowtech, Hightech

Der Entwurf steht ganz im Zeichen von Verbindung. Das neue Krankenhaus besteht aus zwei Volumen, die durch einen hohen, hellen Eingangsbereich miteinander verbunden sind. Ein Gebäudeteil umfasst alle Hightech-Funktionen, wie z. B. den sogenannten Hotfloor, die Notaufnahme, die bildgebenden Verfahren und die onkologische Tagesklinik. Im anderen Teil, dem weniger technisierten Bereich (Lowtech), sind unter anderem die Pflegeabteilungen und Ambulanzen untergebracht. Beide Gebäudeteile liegen zur Hälfte im Grünen und zur Hälfte in der Stadt. So gestaltet das Krankenhaus auch die Verbindung zwischen den beiden Landschaften.

Der Eingangsbereich verbindet beide Bauvolumen des Krankenhauses

Kleiner und flexibler

Das neue Krankenhaus wird kleiner als das bisherige. Das ist ungewöhnlich in Belgien, wo die meisten Krankenhäuser derzeit hinsichtlich ihres Volumens noch wachsen. Wichtiger Ausgangspunkt war Flexibilität, inspiriert von einer Herangehensweise, die den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Das ist von großer Bedeutung, vor allem weil die Finanzierung in Belgien momentan noch auf Basis der Aufenthaltsdauer berechnet wird, künftig jedoch auf Grundlage der Behandlungen erfolgen wird. Daher wird die Entwicklung in Richtung einer Ausweitung der Behandlungen und einer Reduzierung der Betten/Aufenthaltsdauern gehen. Das wird in der Struktur des Gebäudes berücksichtigt: Stationen und Ambulanzen sind nach einem einheitlichen Raster geplant. Dadurch lassen sich künftige Erweiterungen und Verkleinerungen einfach realisieren. Die Ringstruktur des Gebäudes erleichtert Vergrößerungen und Verkleinerungen von Abteilungen, ebenso lassen sich im Fall einer Pandemie auch problemlos Einrichtungsverkehr und Kohorten einrichten.

Wartebereich mit viel Tageslicht und Blick auf die grüne Terrasse

Effizienter und mit Augenmerk auf dem Patienten

Verglichen mit der bisherigen Situation geht das Krankenhaus in Sachen Effizienz einen großen Schritt nach vorne, z. B. durch eine klare Trennung der Güter- und Patientenströme. Aber auch dadurch, dass die Behandlungsräume in den Ambulanzen nicht mehr dem Arzt oder der Ärztin „gehören“, sondern den Patienten. Die Patienten werden durch die Assistenten oder das Pflegepersonal auf die Untersuchung vorbereitet, sodass die behandelnden Ärztinnen und Ärzte auf einen vollständig vorbereiteten Patienten treffen. So können sie mehr Patienten pro Tag behandeln und die Patienten ihrerseits haben mehr Ruhe vor und nach der Untersuchung.

Nachhaltig in die Zukunft

Nachhaltigkeit ist ein selbstverständlicher Aspekt des Entwurfs. Das Krankenhaus wird „all-electric”, Regenwasser wird wiederverwendet, die Sonne optimal genutzt und Energie unterirdisch gespeichert.

“Ein Krankenhaus, das kompakter wird und gleichzeitig eine noch bessere und effizientere Versorgung bietet.”

Tim Loeters
Partner/Architekt

“Ein Krankenhaus, das kompakter wird und gleichzeitig eine noch bessere und effizientere Versorgung bietet.”

Projektdaten

Ort
Vilvoorde, Belgien
Raumprogramm
Neubau Allgemeines Krankenhaus
Grundfläche
32.300 m² BGF
Planungszeitraum
2022 – 2027
Status
Entwurfsphase
Auftraggeber
AZ Jan Portaels
Nutzer
AZ Jan Portaels
Mitarbeiter
Tim Loeters, Jörn-Ole Stellmann, Willem Stommel, Bert Muijres, Menno Roefs, Maurice van Dinther, Wilma Hiemstra, Rick Bruning, Jasper Vrugte, Anne Mare Hulshof
In Zusammenarbeit mit
VK architects+engineers, Omgeving, V.E.T.O. & Partners