IrisZorg ist Nutzer des neuen Wohn-Pflegekomplexes De Hulsen in Nijmegen. Die Pläne lagen bereits vor: Im Auftrag der Gemeinde waren zwei L-förmigen Gebäude entworfen worden, die einen großzügigen Innenhof umschließen.
Wiegerinck hat das durchgängige Interieurkonzept für alle Standorte von IrisZorg entwickelt. In Nijmegen arbeiten wir die Pläne, Grundrisse und die Inneneinrichtung für die beiden Gebäudekomplexe gemeinsam mit dem Bauunternehmer Binx weiter aus.
IrisZorg bietet in De Hulsen Suchthilfe und Sozialunterkünfte für Menschen, die obdach- oder wohnungslos geworden sind, oft in Kombination mit (komplexen) psychischen Problemen. De Hulsen besteht aus zwei Gebäuden – ein Gebäude mit Sozialunterkünften und ein Gebäude für Betreutes Wohnen. Das Gebäude mit Sozialunterkünften bietet Platz für 95 Klienten, die sich auf einen 24h-Auffang und einen Trainingsbereich verteilen. Die Aufenthaltsdauer reicht von einer kurzzeitigen, stabilisierenden Aufnahme bis zu einem auf Genesung und ein eigenständiges Leben ausgerichteten Programm von einem bis zu drei Jahren.
Das Gebäude für Betreutes Wohnen bietet Wohnraum für 50 Klienten. Dabei handelt es sich um eine besonders schutzbedürftige Gruppe, zu der auch gebrechliche ältere Klienten mit schweren Verhaltensauffälligkeiten gehören, die im Krankenhaus behandelt werden. Beide Gebäude sind so konzipiert, dass sie einen angenehmen Aufenthalt mit praktischen und sinnvollen Aktivitäten ermöglichen. Alles ist darauf ausgerichtet, die Selbstständigkeit zu erhalten und/oder auszubauen.
Offenheit vs. Geborgenheit – das waren unsere Ausgangspunkte. Offenheit, da diese gefährdete Zielgruppe noch viel zu häufig in unattraktiven, weggesperrten Unterkünften untergebracht wird. Geborgenheit, da die Klienten Schutz und Ruhe benötigen. Dies spiegelt sich im Entwurf in der klaren Unterscheidung zwischen den persönlichen Klientenzimmern und den Gemeinschaftsräumen wider, die auf Begegnung, Verbindung und Aktivität ausgerichtet sind. Die mit Bad ausgestatten Klientenzimmer liegen wie ein Schutzschild an der Außenseite der beiden Gebäude. An der Innenseite bieten die großen Fenster im Erdgeschoss Aussicht auf den grünen Innengarten. Alles ist offen, hell, einladend und auf Kontakt ausgerichtet.
IrisZorg steht für zugewandte und wertschätzende Unterstützung. Beim Betreten der Gebäude vermittelt nichts das Gefühl, sich in einer Einrichtung zu befinden. Man fühlt sich gesehen und wertgeschätzt. Vom Außenbereich bis zum eigenen Schlafzimmer trägt die gesamte Umgebung zur Regenerierung bei, vermittelt Selbstwert und transportiert die Überzeugung, dass jeder Mensch wertvoll ist. Es gibt keine Empfangstresen (außer beim Krisenauffang), sondern Willkommensmöbel und ein gemütliches Wohnzimmer, in dem eine erste vorsichtige Begegnung und ein Gespräch stattfinden können. IrisZorg fühlt sich nicht wie eine Institution an, eher wie ein Hostel oder Zuhause.
Der Besucherparkplatz liegt außer Sicht. Und auch der Eingang des Krisenauffangs befindet sich an der Außenseite des Gebäudes. Im umschlossenen Garten gibt es eine große Terrasse, Bänke und viel Grün. Durch die gläserne Fassade des Erdgeschosses entsteht ein Gefühl von Offenheit und eine starke Verbindung zwischen innen und außen.