Im Maasstad-Krankenhaus in Rotterdam befindet sich eines von drei Brandverletztenzentren der Niederlande. Der Entwurf eines neuen Verbandswechselraums für junge Patienten war ein besonderer Auftrag für uns.
Kinder, die im Brandverletztenzentrum versorgt und behandelt werden, müssen täglich einen schmerzvollen, manchmal stundenlangen Verbandswechsel über sich ergehen lassen, der physisch und mental sehr belastend ist.
Der Fokus bei einem Verbandswechselraum für Kinder liegt daher auf zwei Aspekten: Einerseits soll er die bestmögliche medizinische Behandlung ermöglichen, andererseits eine möglichst angenehme, kindgerechte Umgebung bieten, die das Leid der jungen Patienten vermindert. Unser Ausgangspunkt war ein Behandlungsraum, der keine Angst macht, sondern sich trotz seiner komplexen Funktionalität an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Ein Raum, der Angst und Stress bei den jungen Patienten vermindert, sie beruhigt und ablenkt und in dem auch die Eltern einen Platz finden, um ihre Kinder zu unterstützen. Dadurch erhält die medizinische Umgebung eine menschliche Dimension.
Ein Verbandswechsel erfolgt in drei Phasen: der Vorbereitung der Patienten, der eigentlichen Behandlung und der anschließenden Erholung. Im Behandlungszimmer gibt es Spielsachen für die Kinder. Das Licht ist sanft, die Umgebung fühlt sich angenehm an, nirgendwo sind medizinisch Instrumente zu sehen.
Vorratsboxen mit Handschuhen und andere benötigte Utensilien werden nicht sichtbar gelagert. Während der Behandlung, bei der auch die Eltern anwesend sein können, können die Kinder auf einem großen Bildschirm eine Sendung ihrer Wahl sehen – etwas, das sie ablenkt und die Zeit vergessen lässt. Nach der Behandlung können die Patienten bei sanftem Licht und zarten Klängen entspannen und sich zusammen mit ihren Eltern wieder erholen.
Der Verbandwechselraum ist ein medizinisch anspruchsvoller Behandlungsraum. Intelligente Lüftungstechnik, durchdachte Einrichtung, wie z. B. in die Wand eingebaute Schränke, sorgen für eine optimale Umgebung, in der das Infektionsrisiko minimal ist. Lufthygiene ist bei der Behandlung von Wunden besonders wichtig, sodass die ohnehin schon schmerzhafte Behandlung der jungen, traumatisierten Patienten komplikationsfrei verläuft.